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Rosset Meyer Geiger: Drü (Review)
Artist: | Rosset Meyer Geiger |
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Album: | Drü |
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Medium: | LP+CD/CD | |
Stil: | Ruhiger, entspannter und trotzdem abwechslungsreicher Jazz |
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Label: | Unit Records | |
Spieldauer: | 67:13 | |
Erschienen: | 15.04.2016 | |
Website: | [Link] |
Die Japaner müssen es wissen!!!
Warum?
Weil das erste Album „What Happened“ (2010) dieses Schweizer Trios, das sich namentlich auf die Nennung ihrer Nachnamen in rückwärts verlaufender alphabetischer Reihenfolge beschränkt, tatsächlich Gold als bestes instrumentales Jazz-Album des Jahres erhielt und mehrmals nachgepresst werden musste. Auch ihr zweites Album „Trialogue“ (2013) schlug voll ein und nun, wo jeder weiß, dass aller guten Musik-Dinge drei sind, aber oftmals gerade das dritte Album zum großen Problem bei vielen Bands und Musikern wird, legen ROSSET MEYER GEIGER ihr schweres drittes vor. Und daDRÜber muss unbedingt gesprochen und geschrieben werden, denn „Drü“ ist herrlich leicht und überhaupt nicht verkrampft, leise und atmosphärisch, aber trotzdem nicht langweilig und verkopft, geworden.
Eine absolute Stärke dieses Albums liegt in der entspannten Verspieltheit, die einen sofort gefangen nimmt. Schon während des ersten Hörens hat man den Eindruck, das von den Bildern im Digi-Pack her unglaublich sympathisch wirkende Trio macht für uns auf dem Sofa, auf welchem erst die Instrumente liegen und dann die Musiker sitzen, noch einen Platz frei, indem sie zusammenrücken. Wir dürfen mitten zwischen ihnen Platz nehmen und genießen. Dieses Freundliche, dieses Entspannte, dieses Freie - Gefühle eben voller Wärme und Nähe. „Drü“ weckt sie ab der ersten Minute in uns, ohne diese auch nur einmal wieder fallen zu lassen. Natürlich sind die Titel der Stücke, für deren Kompositionen sich die drei Musiker allesamt entweder einzeln oder im Verbund verantwortlich zeichnen, absolut passend. Es geht um Träumer, das Meer, einen Berg-Fluss oder ein Mantra, das dem Perpetuum Mobile genau zum rechten Zeitpunkt folgt.
Das Zusammenspiel der Instrumente (Piano, Kontrabass und Schlagzeug) spielt auf „Drü“ eine ebenso große Bedeutung wie solistische Höhepunkte, wie beispielsweise das warme Schlagzeug-Solo auf „Arcs“ am Ende des Albums. Aber auch der Bass und das manchmal minimalistisch wirkende, dann wiederum zärtliche Melodien intonierende Piano erhalten ihre Freiräume, ohne je auszubrechen oder sich in den Vordergrund zu schieben. Es ist der jazzige Flow und das in sich geschlossene Miteinander, was die drei Musiker auf ihrem Album in sich vereint.
„Alle Stücke wurden innerhalb von vier Tagen live in einem Raum aufgenommen.“ Eine Aussage, die es im Digi-Pack zu entdecken gibt und die man gar nicht zu glauben vermag. Nicht nur weil der Sound von hervorragender Qualität ist, sondern diese Abgestimmtheit von Josquin Rosset, Gabriel Meyer und Jan Geiger sowie ihrer Instrumente, die ineinander verfließen und wo jede Note perfekt sitzt, jeder Einsatz auf den Punkt stimmt. Es lohnt sich eben, sein Album in einem preisgekrönten Studio, mitten in Italien (Studio Artesuono in Udine) den letzten Schliff verpassen zu lassen, damit einem der ruhige Jazz-Odem transparent und kristallklar in Gesicht bläst und dabei gleich noch die Ohren miterobert. Hier bekommt das Adjektiv „klangvoll“ echtes Gewicht!
FAZIT: Seit 17 Jahren verwirklichen die drei Schweizer ihre musikalische Vorstellung von gutem, ruhigen, aber trotzdem sehr komplexen Jazz. Dabei brachten sie es bisher auf gerade einmal drei Alben. Eins besser als das andere. Und ihr „drüttes“ Album „Drü“ verdient sich nun das Prädikat „Hervorragend“!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Perpetuum Mobile
- Dreamer
- Mantra
- Mountain Lake
- Shakeface
- Maude
- La Mer
- Shell Bay
- Plastic
- Arcs
- Bass - Gabriel Meyer
- Keys - Josquin Rosset
- Schlagzeug - Jan Geiger
- What Happened (2011) - 12/15 Punkten
- Drü (2016) - 14/15 Punkten
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